Mehr oder weniger zwangsläufig werden wir auf unserer Reise durch Kambodscha noch mehrmals nach Phnom Penh kommen, so dass wir die Stadt guten Gewissens nach nur einem Tag verlassen konnten. Wir kommen ja wieder und schauen uns dann auch die Sehenswürdigkeiten an.
Mit dem Bus ging es heute nach Siem Reap, in die Stadt, vor deren Toren Angkor Wat liegt.
Siem Reap ist ungefähr 300 Kilometer von Phnom Penh entfernt und Google Maps veranschlagt 4,5 Stunden für die Strecke. Der Reiseführer 5 bis 6 Stunden, die Busgesellschaft 7 und in Wirklichkeit waren wir ca. 8,5 Stunden unterwegs. Das war ein bisschen unbequem, aber sonst ganz interessant.
Das ganze Leben der Menschen (von ein paar Stunden Schlaf in der Nacht abgesehen) spielt sich draußen ab, und draußen bedeutet dann oft am Rand der Straße auf der wir fuhren. So wahnsinnig schnell waren wir ja nicht unterwegs und so konnten wir die Leute beobachten. Beim Essen, beim Arbeiten, beim Haareschneiden, beim Plausch mit den Nachbarn… Wie Reality-TV ohne Ton aber dafür in echt.
Während man das in Phnom Penh ganz gut ausblenden konnte, ließ sich die Tatsache jetzt nicht mehr ignorieren, dass man sich in einem 3. Welt-Land befindet. Ab und zu musste ich ganz schön schlucken, denn in diesen Dörfern, zwischen dem Müll, in diesen Bambushütten ohne Strom und Wasser leben Menschen, ziehen ihre Kinder groß, lieben sich, streiten sich. Ganz ehrlich, der Fahrradschuppen meiner Eltern bietet mehr Platz und Komfort.
In Siem Reap waren dann keine Bambushütten mehr zu sehen und wir fuhren mit dem Tuktuk einmal quer durch die Stadt zu unserem Hostel. Das ist sehr schön und sauber und hat einen Pool. Den haben wir aber erstmal links liegen gelassen und haben geduscht.
Danach haben wir uns am Straßenrand mit gebratenen Nudeln gestärkt und sind zum touristischen Zentrum von Siem Reap gelaufen, zur Pub Street. Das ist dann quasi Ballermann auf asiatisch. Weniger Deutsche, mehr Japaner, Chinesen und Russen. Mit ganz viel Bling Bling und komischer Musik. Herrlich!
Allzulange waren wir da aber nicht und zurück sind wir dann wieder Tuktuk gefahren. Laufen in Kambodscha ist nämlich nicht ganz so entspannend.
Das ist für mich ein sehr informativer interessanter Text aus erster Hand. Bitte mehr davon. Und den Fahrrradschuppen haben ein Bauingeniur u. ein Elektroingeniur gebaut. Ich vermute, er würde auch in Kambodcha ähnlich aussehehen, natürlich mit landestyp. Materialien. Aber unser Schuppen ist auch fast ausschließlich aus Resten gebaut.
Wenn ich mir hier so manche Verkabelung ansehe und weiss was der Elektroingeniur so aus Rest baut findet er hier sicher mehr als einen Job.
Ich bin aber schon sehr erstaunt wie sich in unsere Welt vorkämpfen , leider wie so oft auch mit den schlechten Angewohnheiten. Sie kennen unsere Frau Merkel aber nix von german Reinlichkeit.