Das 3-Tage-Ticket für Angkor gilt für eine Woche, man muss also nicht an 3 aufeinanderfolgenden Tagen alte Steine besichtigen.
Also hatten wir heute tempelfrei, immerhin ist das hier ja auch Urlaub.
Es werden alle möglichen Ausflüge angeboten, die uns eher nicht interessiert haben. Also haben wir Lee, den Tuktukfahrer von gestern, wieder angeheuert und uns zum Tonle Sap, dem größten Süßwassersee Südostasiens, fahren lassen. Während der jetzt herrschenden Trockenzeit ist der allerdings auf den ersten Blick nicht so richtig beeindruckend und spätestens auf den zweiten Blick, wird man den ganzen Müll im und am See nicht ignorieren können. Wir kamen also am See an, guckten und fuhren wieder zurück.
Wieder vorbei an Häusern und Hütten, aber diesmal nicht hinter Glas in einem Bus, sondern quasi auf Augenhöhe im Tuktuk. Diesmal war es also Fernsehen mit Geruch und Staub. Viel Staub, denn dieses Land ist sehr staubig. Während der Regenzeit ist es dann vermutlich sehr schlammig. Ich denke immer, dass ich unglaublich braun geworden bin und spätestens nach der nächsten Dusche stelle ich fest, dass ich nur dreckig war.
Wir waren dann noch auf einem Hügel, haben mit einer Handvoll Khmer Thaiboxen im Fernsehen gesehen und haben dem Markt von Siem Reap noch einen Besuch abgestattet.
Es gibt hier vereinzelt auch (kleine) Supermärkte, aber der größte Teil der Waren des täglichen Bedarfs wird auf dem Markt oder auf Ständen an der Straße gekauft. Auf diesem Markt gab es weder Fisch noch Durian, was sich positiv auf die Gerüche und den Gesamteindruck auswirkte.
Und dann haben wir einen faulen Nachmittag am Pool verbracht. Wassermelonensaft getrunken, im Schatten gedöst, bis es schon wieder Zeit für das Abendessen war.
Ich wollte unbedingt mal Khmer BBQ ausprobieren und der Chef probierte mit. Das ist ein bisschen schwer zu beschreiben, im Prinzip macht man Fondue (mit Brühe) und Raclette gleichzeitig. Schmeckt gut, aber irgendwie ist es einfacher, das Essen schon fertig zubereitet serviert zu bekommen.
Die Abende verbringen wir (und alle anderen Touristen in Siem Reap) immer rund um die Pub Street. Dort gibt es Restaurants, Bars, sowas wie einen großen Spätkauf, einen Nachtmarkt und jede mögliche Art der Massage.
In den letzten Tagen haben Marcus und ich uns schon von Fischen an den Füßen rumknabbern lassen, die Füße massiert bekommen, Marcus hatte noch eine Schultermassage und ich ne Pediküre. Ich habe jetzt also schöne schmerzende Füße!
Warum mir die Füße (eigentlich eher die Waden) weh tun und wieso ich nicht nur wegen der Hitze, sondern auch vor Angst ins Schwitzen gekommen bin, erkläre ich dann im nächsten Beitrag.
Schwimmen diese Fische im Pool oder gibt es extra Füße-Fischknabberpools?
Was verbirgt sich denn hinter der hellblauen Wand am Pool? Hast Du das Gefühl, dass die Menschen mit Ihrem Leben dort mehr o. weniger zufrieden sind, oder sind sie eher neidisch auf die Touristen u. deren Lebensstandard. Grüße auch an den Chef.
Die Fische haben eigene Bassins. Hinter der hellblauen Wand befindet sich ein anderes (nicht so ansehnliches) Grundstück.
Ob die Leute zufrieden sind? Ein großer Teil ist vermutlich in erster Linie mit überleben und die Kinder satt kriegen beschäftigt. Diejenigen, die in den Hotels und Restaurants mit den Touristen zu tun haben wirken nicht neidisch. Sie lächeln alle sehr viel und oft arbeitet die ganze Familie zusammen und dann wird zwischendurch mit den Kindern gespielt. Ich kann die Frage nicht beantworten, vielleicht in ein paar Tagen.
Es ist immer so ein Kampf mit dem Leben und jeder von uns kämpft auf seine Weise. Ob die Menschen hier ehrlich antworten, ich denke Nein. Sie sagen ja auch ja kenne ich und gebe dann die Tuktuk Fahrt dem Kollegen weil sie es doch nicht wissen. Ich fühle mich hier sicher obwohl man kaum Polizei sieht und das spricht für wenig Gewalt und Diebstahl und für wenig Neid.
Danke für Eure Antworten, wenig Neid klingt gut und hat, dneke ich, etwas mit Zufriedenheit zu tun.