Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: gebetet haben andere, Bier getrunken habe ich. Aber von vorn:
Während ich noch mit aufstehen beschäftigt war, war der Chef morgens schon joggen – ich bin dann erst mit dem Frühstück ins Geschehen eingestiegen.
Phnom Penh hat nur so mittelviele Sehenswürdigkeiten und die meisten davon hatten wir vor zwei Jahren schon besucht, insofern hatten wir einen stressfreien Tag vor uns, an dem wir uns einfach treiben lassen konnten. Das Organisatorische (Busticket für morgen kaufen, kambodschanische SIM-Karte besorgen) war bereits erledigt und wir spazierten gemütlich zum Wat Phnom, einem Tempel an dem Ort, an den Phnom Penh (angeblich) gegründet wurde.
Der Spaziergang war wirklich überraschend gemütlich (ich hatte laufen in Phnom Penh irgendwie anstrengender in Erinnerung) und als wir am Tempel ankamen wussten wir auch wieso: das chinesische Neujahr ist hier offenbar wichtiger als gedacht und am Tempel war die Hölle los. Es wurde gebetet, gegessen, gespielt, Opfer wurden dargeboten und zwischendrin wurschtelten Touristen rum.
Nachdem wir das Treiben eine Weile beobachtet hatten gingen wir weiter zum Zentralmarkt. Der hatte aber zu, wegen des chinesischen Neujahrs. Aus dem selben Grund gab es gestern keine Krabben im Restaurant und gibt es morgen keinen Shuttleservice zum Busbahnhof. Na gut…
Wir hatten noch den halben Tag vor uns und mehr als Scherz las ich dem Chef einen Eintrag im Reiseführer vor, der die Besichtigung einer Brauerei plus Bierverkostung bewarb.
Da Marcus ja eine gute Idee als solche erkennt, saßen wir gegen 14 Uhr im Tuktuk und fuhren zur Kingdom Brauerei.
Die Führung begann in der Bar nach dem ersten Bier. Es war 14:30 Uhr. Danach marschierten wir durch die Anlage – erst zwischen den Brautanks entlang, dann zur Abfüllanlage. Die Brauerei war eher klein, deshalb dauerte das nicht lange. Danach gab es wieder Bier.
Die verschiedenen Biersorten, die wir probiert hatten, schmeckten auch ganz gut – insgesamt war die Brauereibesichtigung gar keine so doofe Idee.
Nach dem nachmittaglichen Alkoholgenuss verlief der Rest des Tages dann entspannt und da wir schonmal dabei waren, haben wir in der einen oder anderen Kneipe noch ein paar Biere verkostet.
Wie lange feiert man denn in Kambodscha das Neujahrsfest? Gefühlt sind es für mich schon 3 Tage. Oder liegt das an meinem Zeitverlust durch Spaziergänge im unheimlich grünen verwunschenen Wald?
In China feiert man das 3 bis 7 Tage. Wie lange die das hier feiern und wie viele von den Khmer das überhaupt feiern – keine Ahnung. Das Khmer-Neujahr kommt ja auch erst später und das ist eigentlich die große Nummer hier.