Es ist der 5. Tag im Februar und Frau Brüllen fragt wieder “Was machst du eigentlich den ganzen Tag?” Weil ich das nicht vergessen und auch ein bisschen was gemacht habe, folgt hier mein Bericht.
Der Wecker klingelt um 6:10 Uhr – ich stehe auf, geh duschen, mich anziehen und dann die Sprossen wässern. Seit ein paar Tagen ziehe ich mit großer Begeisterung Sprossen und Keimlinge auf der Fensterbank und die müssen nun mal zweimal jeden Tag gewässert werden.
Dann packe ich mein Frühstück, mein Mittagessen, meinen Kaffeebecher und was ich sonst noch so den ganzen Tag brauchen könnte ein und mache mich schwer bepackt auf zum S-Bahnhof. Bestimmte Teile meines Körpers erinnern mich daran, dass ich gestern beim Sport war, besonders meine Oberarme und mein Bauch. Eigentlich dachte ich, so ein bisschen Reha-Sport, das ist doch pillepalle. Denkste!
In Berlin sind momentan Ferien, deshalb ist es in S- und U-Bahn angenehm leer nicht so überfüllt wie sonst. Das ist ganz schön. Ich kaufe mir einen Kaffee und erschrecke dann die Reinigungskraft, die laut singend meinen Schreibtisch abwischt, als ich ins Büro komme.
Die nächsten Stunden arbeite ich so vor mich hin – es passieren keine Dramen, so dass ich gut vorankomme. Zwischendurch esse ich erst mein Frühstück und freue mich, dass die Konsistenz meines in der Mikrowelle zubereiteten Porridges jeden Tag besser wird.
Später freue ich mich dann erst auf und dann über meine spitzenmäßige Lunchbox.
Nachmittags gibt es dann noch ein Meeting. Da wir uns in dieser Runde lange nicht gesehen hatten, gab es auch tatsächlich was zu besprechen. Dann war der Arbeitstag auch schon wieder um.
Nächster Tagesordnungspunkt: Passfotos im Fotostudio des nahe gelegenen Einkaufszentrums machen lassen. Das ging relativ schmerzfrei, auch wenn ich natürlich finde, dass mir das Foto gar nicht ähnlich sieht.
Und das war es dann auch schon fast mit diesem ganz gewöhnlichen Dienstag. Eine kurze Besorgung, eine unspektakuläre Heimfahrt, Nudeln zum Abendessen … Jetzt müssen bloß noch die Sprossen gewässert werden.