Paddeln auf dem Mekong

Für heute hatten wir eine Paddeltour zu den Pak Ou Buddha Höhlen geplant und außerdem mussten wir unser Hotel wechseln und zwei Straßen weiter ziehen.

Um 9 fanden wir uns also vor dem Büro des Paddeltour-Veranstalters ein, wo schon eine Gruppe englischsprachiger Frauen wartete. Wir warteten dann auch noch eine Weile, nämlich auf Matt. Der sollte wohl aussehen wie George Clooney, ging aber gerade nicht ans Telefon.

Die 6 Frauen arbeiten alle als Freiwillige in einem Kinderkrankenhaus hier in der Stadt und Matt ist der Chef der Krankenschwestern (die Oberschwester? Die Pflegedienstleitung?)

Nachdem Matt nicht zu uns kam, fuhren wir dann zu Matt, der schlicht verschlafen hatte und nicht wie George Clooney aussah. Als nächstes sammelten wir noch eine junge Frau aus New York ein, die momentan fast alle sozialistischen Länder der Welt und Russland und Island bereist, wie sie später erzählte. Sie ist Sozialistin, sagt sie. Das bedeutet auf amerikanisch (glaube ich) nicht das Gleiche wie auf ostdeutsch, klingt aber erstmal seltsam. Fanden die Krankenschwestern, Ärztinnen und (Physio-) Therapeutinnen aus dem Kinderkrankenhaus auch.

Nach einer knappen Stunde Busfahrt stiegen wir in die Kanus um und paddelten zwei Stunden auf einem recht ruhigen und sauberen Nebenfluss des Mekong.

Ein bisschen tricky wurde es gleich am Anfang, als wir uns inmitten von Stromschnellen und zwischen Felsen im Fluss wiederfanden. Zweimal dachte ich kurz, dass wir nun wohl kentern werden und wir wurden auch ordentlich nass, blieben aber im Boot.

Die Landschaft war ganz schön und die Krankenhausgruppe wirklich nett, so dass das viel Spaß gemacht hat.

Als nächstes gab es Mittagessen. Die Krankenhausleute erzählten von Parasiten, die ihre Patienten haben und von Tollwut und tödlichen Giftschlangen. Danach paddelten wir auf die andere Seite des Flusses – wir waren mittlerweile am Mekong angekommen – und legten dort an um die Pak Ou Buddha Höhlen zu besichtigen.

In den Höhlen befinden sich viele große und kleine Buddha-Statuen. Offenbar wurden in den letzten Jahren viele davon gestohlen, so dass man jetzt hauptsächlich einfache Holzfiguren vorfindet, statt der vergoldeten oder bronzenen Statuen, die dort eigentlich standen. Die Einheimischen kommen zu Neujahr in die Höhlen und beten.

Wir beteten nicht, sondern paddelten noch ein bisschen auf dem Mekong. Ich musste die ganze Zeit an die Parasiten denken, von denen die Krankenhausmädels erzählt hatten. Bis wir auf dem Mekong bei starker Strömung in Stromschnellen gerieten und ich nur noch ans Paddeln und “nicht kentern” denken konnte. Wir sind gut durchgekommen und dann gingen wir auch wieder an Land und stiegen in den Bus um. Wir waren nass, schlammig (beim Aussteigen versanken wir knietief im Mekongschlamm) und guter Dinge.

Eine gute halbe Stunde später waren wir wieder in Luang Prabang und mit den Krankenhausleuten zur Happy Hour verabredet.

Wir stiefelten völlig verdreckt zu unserem neuen Hotel und haben die Dusche erstmal einem Härtetest unterzogen. Danach waren wir endlich wieder sauber und die Dusche hat es auch überstanden.

Da wir ja sehr vernünftig sind, haben wir vor der Happy Hour was gegessen und dann mit den Mädels und Matt Cocktails getrunken.

Matt ist in dem Krankenhaus fest angestellt, aber die anderen arbeiten dort unentgeltlich (auch ohne Kost und Logis) für jeweils 6 Wochen bis 6 Monate. Dafür werden die Kinder im der Klinik kostenlos behandelt, einheimische Ärzte und Schwestern ausgebildet und die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und Prävention informiert. Klingt wie eine gute Sache.

Die Freiwilligen waren eine bunte Truppe von Briten, Amerikanerinnen und Kanadierinnen und alle sehr interessante Persönlichkeiten, die spannende Dinge zu erzählen hatten.

Insgesamt haben wir also einen schönen Tag in sehr netter Gesellschaft verbracht.

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