Der erste Morgen auf dem Boot. Da es sich nicht um eine Riesenjacht handelt, ist es relativ eng hier. Das bedeutet, dass immer nur einer irgendwas machen kann, während der andere rumsitzt und sich bemüht nicht im Weg zu sein. Der Chef und ich brauchten nicht lange um uns daran zu gewöhnen: er macht irgendwas (Kaffee kochen, abwaschen etc.) und ich bin nicht im Weg. 😉
Da das Boot nicht nur nicht groß sondern auch nicht neu ist, kann man überall irgendwas reparieren. Und schon habe ich eine sehr glückliche Urlaubsbegleitung. Dessen neuer Traumberuf ist übrigens Seefahrer. Keine Ahnung wie er das mit dem Plan Weinbauer zu werden aus dem letzten Jahr verbinden will…
Während Kapitän Marcus also Kaffee kochte und reparierte ging ich erstmal duschen. Nicht auf dem Boot sondern im Hafen. Um die Türen des Sanitärtraktes zu öffnen braucht man eine Chipkarte. Unsere sah schon etwas mitgenommen aus und funktionierte nicht. Jetzt kennen mich alle Leute hier im Hafen und nach einigem Hin und Her haben wir nun eine neue Karte.
Frisch geduscht und bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf zum Cap Formentor. Laut Reiseführer ist die Straße zum Cap während der Saison von Reisebussen verstopft. Nirgens stand, dass sie vor der Saison von Horden von Radfahrern bevölkert ist. Diese und die ängstlichen deutschen Rentner in den Autos vor uns haben dem Chef ein wenig den Spaß an den Serpentinen genommen.
Oben angekommen fühlten wir uns ein bisschen wie Verlierer, da wir die Strecke mit dem Auto und nicht wie die meisten anderen per Muskelkraft zurückgelegt hatten. Der Blick aufs Meer war trotzdem beeindruckend.
Danach ging es zum Mittagessen ins malerische und um die Zeit recht verschlafene Pollença und danach ins nicht weniger pittoreske Alcúdia. Dorthin verschlug es uns auch später nochmal zum Abendessen, aber vorher haben wir uns noch auf “unserem” Boot am Sonnenuntergang erfreut.