Phom Penh

Am Samstag waren wir dann also wieder am Flughafen von Singapur. Mittlerweile wussten wir auch wie man den Self-Check-In macht (man druckt sich nicht nur die Boardingpässe, sondern auch die Aufkleber für das Gepäck selbst). Wie der Mensch, der mir zwei Tage zuvor dabei helfen musste ganz richtig bemerkte: “next time you know better”. Konnte ja Keiner ahnen, dass ich meine frisch erworbenen Kenntnisse so schnell würde anwenden können.

Es funktionierte wieder alles reibungslos, wir flogen zwei Stunden und landeten dann (wie schon 2014 und 2016) in Phnom Penh. Bei unserem letzten Besuch war der Flughafen noch eine etwas chaotische Baustelle, diesmal war alles ganz modern.

Wir hatten gar keinen Grund anzunehmen, dass es Probleme bei der Einreise nach Kambodscha geben könnte, nach der Erfahrung am Flughafen Rangun waren wir beide aber doch ein bisschen nervös. Erstmal das dritte Formular ausfüllen (zwei gab es schon im Flugzeug) und ein Visum beantragen. Dafür habe ich extra in Singapur noch Passbilder machen lassen (müssen). Pass abgegeben, am nächsten Schalter 30 $ bezahlt und am übernächsten Schalter warten, bis man den Pass samt Visum zurück bekommt. An dem Prozess sind ungefähr 4 bis 5 Beamte und Beamtinnen beteiligt und er dauert 5-10 Minuten.

Kurzer Schreck beim Chef, als eine der uniformierten Pass-Ladies seinen Pass nach sehr kurzer Zeit hoch hielt und ihn heran winkte. War aber alles in Ordnung, sie war einfach nur schneller gewesen als die Kolleginnen.

Dann weiter zum Einreiseschalter. Der Mensch, der vor mir dran war sah seinem Passbild offenbar nicht mehr ähnlich genug – jedenfalls vermutete er, dass das Problem ist. Er wurde (erstmal?) nicht ins Land gelassen. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich ging zum Nachbarschalter, weil der andere nun blockiert war.

Der Mann am Schalter hatte nun meinen Pass und telefonierte mit irgendjemandem. Ich hatte zwar nicht den Eindruck, dass es dabei um mich ging, aber dadurch dauerte das Ganze länger als mir lieb war. Irgendwann fing er aber beim Telefonieren an zu Stempeln und das war ja ein gutes Zeichen und dann war ich eingereist. Allerdings hatte ich ja auch kein Problem nach Myanmar einzureisen….

Der Chef stand am Nachbarschalter und da stand er dann eine Weile und wurde etwas blass. Ich habe versucht nicht allzu verängstigt sondern einigermaßen zuversichtlich auszusehen. Immerhin interessierte sich keiner für Tätowierungen, aber man weiß ja nicht, inwiefern die Länder sich zum Thema abgewiesene Touristen austauschen. Jedenfalls stand er da deutlich länger am Schalter als ich. Als endlich das ersehnte Stempelgeräusch ertönte, war die Erleichterung groß und wir hüpften beinahe (die 10 Meter) zum Gepäckband. Endlich Urlaub.

Mit dem Tuktuk fuhren wir dann zu unserem Hotel in die 172. Straße (in der wir schon öfter übernachtet hatten, allerdings jedesmal in einer anderen Unterkunft). Es fühlte sich an wie nach Hause kommen. Diese Hitze, dieser Geruch nach Staub und Benzin und Blumen und ein bisschen angegammelt. Wir grinsten die ganze Zeit nur blöde vor uns hin, auch als unser Zimmer noch nicht fertig war und erstmal den ersten Wassermelonensaft des Urlaubs trank.

Abends kauften wir dann im selben Laden wie immer jeder eine SIM-Karte und haben nun für nicht mal 14 Tage jeder 40 GB Datenvolumen. Wenn wir wollten, könnten wir also fast de ganzen Urlaub live streamen (wollen wir aber nicht).

Dabei stellten wir dann fest, dass nicht alles noch genau so ist, wie vor drei Jahren, sondern dass manche Dinge sich auch verändert haben. So gibt es jetzt deutlich mehr Ampeln in Phnom Penh. Vor allem an der einen Straße, die ich sonst nur selten überquert habe (weil ich doch irgendwie am Leben hänge). Und die Autos sind größer geworden (nicht dass die vorher besonders klein gewesen wären). Außerdem wird viel gebaut.

Nach dem Essen (hmmmm Amok) gab es dann wie geplant viele Biere. Insgesamt ist es empfehlenswerter sich in Phnom Penh zu betrinken als in Singapur. Denn hier kostet das Bier 50 bis 75 Cent (US $) und in Singapur umgerechnet 4,50 $.

In Phnom Penh kennen wir wirklich jede einzelne Sehenswürdigkeit und außerdem würden wir im Laufe des Urlaubs ja noch mindestens einmal zurückkommen – wir hatten also nichts zu tun. Auch schön, es ist ja sowieso viel zu heiß! Also spazierten wir von einem Café zum nächsten, saßen im Schatten unter Ventilatoren und versuchten uns nicht so viel zu bewegen.

Kurz haben wir uns dann doch aus dem Schatten herausgewagt und haben mal geguckt, was die Einheimischen am Sonntag so machen. Sie sitzen im Schatten.

Morgen fahren wir dann mit dem Bus nach Siem Reap – Angkor Wat besuchen.

3 thoughts on “Phom Penh

  1. Da ich jetzt endlich mein Krankenlager endgültig verlassen habe und auch die die weiteren Grundstücksmitbewohner mehr oder weniger wieder zu Kräften gekommen sind, hatte ich endlich Muße, den ganzen Text zu lesen. Man, Reisen bildet. Aber will man das auf die harte Tour. Ich wünsche Euch jetzt gute Erholung und entspannte Tage bei Wäreme und Sonnenschein. Hier ist nämlich Ekelwetter. Viele Grüße an den Chef. Falls Ihr noch Infos braucht, was man in Kambodscha so alles machen kann, schaue ich für Euch ins Buch.
    Liebe Grüße Mummy

  2. Hallo Ihr Beiden,
    das nenne ich mal einen Einstand in einen Erlebnisurlaub.
    Nachdem ihr nun in einem euch vertrauten Land angekommen seit, vergesst nicht euch zu entspannen und zu erholen.
    Viel Spaß noch und ich freue mich noch auf den einen oder anderen Bericht.
    LG

Schreibe einen Kommentar zu Kirsten Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert